In der Darstellung finden sich unzureichende beziehungsweise inkorrekte Angaben (1).
Der Titel lässt eine isolierte Beteiligung des Orbitabodens vermuten, die Autoren berichten jedoch von einer erheblichen Ausdehnung im Naseninneren. Im axialen Schnittbild ist der Orbitaboden nicht dargestellt. Die anatomischen Bezeichnungen sind inkorrekt (2). Eine „basale und mediale Orbitahöhle“ existiert nicht, stattdessen wurde die Lamina papyracea markiert. Die beschriebene „Destruktion der Nasenscheidewand“ ist nicht nachvollziehbar. Eine „knöcherne Destruktion aller Nasenmuscheln“ ist in der Computertomografie nicht sichtbar, da in der gezeigten Schnittbildebene nur die mittlere Nasenmuschel darstellbar wäre. Die Beschreibung ist somit unzureichend.
Die Granulomatose mit Polyangiitis wird meistens durch Symptome im Gebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde auffällig. Im hier dargestellten Fall erfolgte keine interdisziplinäre Abklärung wie in der Leitlinie empfohlen (3). Insbesondere wurden weder ein endonasaler Befund erhoben, noch eine histologische Sicherung der Diagnose (nekrotisierende Vaskulitis) durchgeführt (Leitlinie).
Hierbei wäre auch eine „Destruktion der Nasenscheidewand“, also eine Nasenseptumperforation korrekt zu identifizieren gewesen.
Anstatt den Begriff „blutige Rhinitis“ zu verwenden, ist die Bezeichnung „blutige Rhinorrhö“ zutreffender.
Prof. Dr. med. Stephan Knipping
Städtisches Klinikum Dessau
stephan.knipping@klinikum-dessau.de
Interessenkonflikt
Die Autorin erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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