Dahlmann und Klingmüller sprechen wichtige Punkte und Einschränkungen unserer Studie an. Wir stimmen ihnen zu, dass sowohl anthropometrische Einzelmaße als auch Indizes ihre Einschränkungen haben, insbesondere auf patientenbezogener Ebene. Wir möchten auf die angesprochenen Punkte eingehen:

Die NAKO Gesundheitsstudie untersucht eine Vielzahl von Erkrankungen und deren potenzielle Einflussfaktoren (1). Sie hebt sich dabei in ihrem Stichprobenumfang und der Detailliertheit der gesammelten Informationen von anderen, bevölkerungsbasierten Kohortenstudien ab. Bei der Konzeption gilt es, abzuwägen, welcher Umfang für die Teilnehmenden zumutbar und was finanzierbar ist. Zu Beginn der Basisuntersuchung mussten hier Anpassungen vorgenommen werden, in deren Folge unter anderem die Messung des Hüftumfangs nur noch bei einer Teilstichprobe erfolgte. Die standardisierte Durchführung der Messung ist durch entsprechende qualitätssichernde Maßnahmen gewährleistet (2).

Anthropometrische Indizes haben sicherlich ihre Einschränkungen und insbesondere der Body-Mass-Index (BMI) wird seit einiger Zeit kritisch hinterfragt. Dennoch sind solche Marker für epidemiologische Untersuchungen nützlich, um beispielsweise die Verbreitung von Volkskrankrankheiten und deren mögliche Ursachen zu studieren. Große Kohorten wie die der NAKO Gesundheitsstudie sind somit wichtig, um den Informationsgehalt von Einzelmarkern sowie Indizes in großen Bevölkerungsgruppen und spezifischen Teilpopulationen zu untersuchen.

Die Ergebnisse der BIA-Messungen (BIA, bioelektrische Impedanzanalyse) in der NAKO Gesundheitsstudie werden in weiteren Publikationen detailliert präsentiert.

Unsere Studie hat die Gruppenunterschiede für BMI, Hüft- und Taillenumfänge, subkutane und viszerale Fettdicken sowie den prozentualen Körperfettgehalt gleichermaßen dargestellt. Wenn auch in ihrer Repräsentativität limitiert, ist die NAKO Gesundheitsstudie in Bezug auf die BIA-Werte sowie das sonografisch bestimmte Abdominalfett die erste populationsbasierte Kohorte, die Werte für Deutschland in Zusammenhang mit dem Gesundheitsstatus präsentiert. 

Für die Autoren

Michael J. Stein, M.Sc.

Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin, Universität Regensburg

michael.stein@ukr.de

Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.